Unser Team besteht aus fünf pädagogischen Fachkräften, davon je zwei in einer Gruppe (17 Kinder) und eine Fachkraft, die zweimal wöchentlich als Springer in eine Gruppe kommt und die Nachmittagsgruppe betreut. Die Gruppen setzen sich aus der Drachengruppe und der Fischgruppe zusammen. Als Mitglieder im Verein sind wir nicht nur über alle Angelegenheiten des Trägers unserer Kindertagesstätte informiert, sondern können auch stets unsere Meinung dazu äußern und so unsere eigenen Arbeitsbedingungen aktiv mit gestalten.

Wir legen Wert darauf, als Team zu arbeiten. Auch wenn wir pro Gruppe eine Leiterin haben, werden doch die meisten Aufgaben gemeinschaftlich ausgeführt. Einmal in der Woche setzen wir uns mit allen zusammen, um uns auszutauschen und gemeinsame Unternehmungen zu planen, aber auch, um gemeinsam nach Lösungen bei Problemen zu suchen wie z.B. Auffälligkeiten bei Kindern, Schwierigkeiten mit einzelnen Eltern oder Ausstattung der gemeinsam genutzten Räume. In regelmäßigen Abständen treffen wir uns mit dem Vorstand.

Wir werden oft von Kolleginnen gefragt, wie wir mit der ständigen Einflussnahme der Eltern zurechtkommen. Natürlich reden uns die Eltern viel in unsere Arbeit hinein, aber der Elterndienst in der Gruppe hat für uns auch viele Vorteile. Die Eltern übernehmen nicht nur verschiedene Arbeiten, so dass wir mehr Freiräume für Vorbereitungszeiten oder besondere Angebote haben, und wir auch personellen Engpässen unseren normalen Kindergartentag aufrechterhalten können.

Durch ihre so unterschiedlichen Interessen und Berufe bekommen wir eine Vielzahl von Anregungen. Wir ermuntern daher neue Eltern immer wieder, nicht nur Hilfeleistungen zu erbringen, sondern auch selbst das Gespräch mit den Kindern zu suchen und aktiv den Vormittag mitzugestalten. Die Eltern haben bei uns die Möglichkeit, ihre eigenen Kinder im Kindergarten zu erleben. Oft ist es für sie ganz erstaunlich, wie anders sich ihr Kind hier verhält als zu Hause. So können wir mit ihnen ihre Fragen und unsre Beobachtungen dazu besprechen.

Auch werden uns Aufgaben wie das Einkaufen, Reparaturen und Besorgungen von den Eltern abgenommen. Zudem öffnen viele Eltern ihren häuslichen Bereich dem Kindergarten. Es werden Materialien, Werkzeug, Bücher oder ganze Mahlzeiten mitgebracht, oder die Gruppe besucht die Kinder zu Hause. So lernen auch wir die Kinder in ihrer häuslichen Umgebung kennen, und das Picknick auf dem Kinderzimmerfußboden hat für uns schon Tradition.

Wir sehen es vor allem auch als Bereicherung, uns über den gesamten Vormittag, sowohl über das Verhalten der Gruppe als auch das einzelner Kinder, mit fachfremden Erwachsenen austauschen zu können. Es ist unvermeidbar, dass dabei oft sehr unterschiedliche pädagogische Vorstellungen aufeinandertreffen. Für uns ist es selbstverständlich, der pädagogischen Linie unseres Vereins zu folgen. Einigen neuen Eltern muss sie aber erst deutlich gemacht werden. Das erfordert manchmal sowohl Standfestigkeit als auch diplomatisches Geschick. Dennoch sind wir stets offen für neue Vorschläge oder Änderungswünsche, die wir dann auf dem Gruppenelternabend einbringen oder mit dem Vorstand besprechen.

Für die Eltern ist es auch ein Lernprozess, nicht nur die Belange ihres eigenen Kindes im Auge zu behalten, sondern das der ganzen Gruppe. Wir müssen ihnen daher manchmal klar zu verstehen geben, dass wir nicht auf alle Sonderwünsche für ein einzelnes Kind eingehen können.

Durch die intensive Elternmitarbeit entwickeln sich bei uns immer auch persönliche Kontakte. Eltern kommen mit ihren Schwiegereltern und Freunden zu uns, und auch wir teilen uns Eltern mit. Dadurch ist die Beziehung zwischen uns und den Kindergarteneltern sehr viel enger als in anderen Kindergärten. Das hat den Vorteil, dass wir viele Anregungen und Kontakte bekommen. Es hat aber auch den Nachteil, dass wir mehr Kritik hören, uns mit vielen –teilweise sehr unterschiedlichen- Interessen auseinandersetzen und uns immer auf viele individuelle Wünsche einstellen müssen. Und wir machen mitunter auch die schmerzliche Erfahrung, dass Konflikte uns tiefer treffen und stärker kränken als anderswo, weil sie oft so unvorbereitet und vehement hereinbrechen. Es ist uns dennoch wichtig, den Eltern gegenüber nicht nur Fachfrau zu sein, sondern auch Partner – oder einfach nur ein offenes Ohr zu haben.

Zusätzlich bieten wir den Schülern der Berufsfachschulen Sozialpädagogik und SozialassistentIn und anderen Praktikanten Praktikumsstellen für die praktische Ausbildung an.